Der Herzens­brecher mit der kalten Schnauze

01. Juli 2011

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Wenn Carolin Spretke mit ihrem Ben ins Johannes-Jänicke-Haus kommt, ist die Freude groß. Der Hundebesuchsdienst gehört dort zum festen Programm.

Es fehlt nicht viel, und ein Blick aus den Augen von Ben würde Steine zum Schmelzen bringen. Nur wenige Begegnungen waren nötig, und der Rüde mit den treuherzigen Augen und dem sonnigen Gemüt hatte sich einen festen Platz in den Herzen vieler Bewohner des Johannes-Jänicke-Hauses ergattert. Seit einem Jahr schon besucht Ben die Senioren regelmäßig gemeinsam mit seinem Frauchen Carolin Spretke.

Die Studentin kam über die Freiwilligen-Agentur mit dem Diakoniewerk Halle in Kontakt. „Ich wollte etwas Gutes tun und außerdem möglichst viel mit meinem Hund zusammen sein“, sagt die 26-jährige, die gerade ihr Studium an der Uni Lüneburg beendet hat. Zweimal im Monat kommt sie mit Ben nun in das Seniorenheim.

Dort wird der Mischling mittlerweile sehnsüchtig erwartet. „Dieser zusätzliche Kontakt ist für die Bewohner sehr wichtig“, sagt die Leiterin des Sozialen Dienstes, Katharina Kupke, „denn viele von ihnen hatten früher selbst Haustiere.“ Deshalb finden die meisten auch ganz schell Zugang zu dem tierischen Besuch.

Auch Ben scheint den engen Kontakt zu genießen. Schließlich bekommt er von den Bewohnern zusätzliche Streicheleinheiten, die beiden Seiten gut tun. „Er ist ein sehr sanftmütiges Tier, das viel kuschelt“, sagt Carolin Spretke. Bevor Ben übrigens ins Altenpflegeheim kommen durfte, galt es für ihn noch einen Wesenstest zu absolvieren. Der ist nötig, damit die Sicherheit der Bewohner garantiert werden kann.

Carolin Spretke kommt gern mit Ben ins Johannes-Jänicke-Haus. „Die Leute reagieren sehr stark auf ihn, darüber freue ich mich sehr“, sagt die angehende Umweltwissenschaftlerin, die übrigens mit Tieren aufgewachsen ist.
„Wir hatten immer Tiere zu Hause. Außerdem arbeiten meine Eltern beide im Zoo“, erzählt sie. Und auch Ben freut sich, wenn er die Senioren besuchen kommt.

Vielleicht liegt das ja auch ein bisschen daran, dass er mit seinen zwölf Jahren ebenfalls schon ein alter Herr ist. In Kürze wird der gutmütige Rüde bei seinen Besuchen Unterstützung bekommen, und zwar von Kessy, einer nicht minder anschmiegsamen Labrador-Dame. Sie gehört Susann Herzau, die im Jänicke-Haus als Betreuungsassistentin arbeitet. Von ihr stammt auch die Idee für den Hundebesuchsdienst. Doch bevor es soweit ist, muss auch Kessy noch den aufwändigen Wesenstest bestehen. Susann Herzau: „Ich bin sicher, sie schafft das.“

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