Einweihung Diakonissendenkmal

18. November 2022

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Am 18. November 2022 wurde ein Denkmal aus Echt-Antikglas vor dem Diakoniekrankenhaus Halle eingeweiht, mit dem an das Wirken von Frauen erinnert wird, die als Diakonissen in Halle tätig waren. Die Einweihung begann mit einer Andacht in der Kirche im Diakoniewerk. Neben der Künstlerin Anne Knödler waren auch die noch im Diakoniewerk lebenden Diakonissen anwesend. Während der darauf folgenden Enthüllung des Denkmals vor dem Diakoniekrankenhaus würdigten der Theologische Vorstand Christian Beuchel, der beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt der stadt Halle, René Rebenstorf, und die Künstlerin Anne Knödler das Wirken der Diakonissen in den zurückliegenden über 160 Jahren. Die Künstlerin Anne Knödler, Schwester Karin sowie Kuratoriumsmitglied Dr. Wolfgang Teske enthüllten danach gemeinsam das Kunstwerk.
Nach der Enthüllung bei eisigen Temperaturen und leichtem Schneefall waren alle zu einer Kaffeetafel und einem Vortrag mit Dr. Norbert Friedrich (Fliedner-Kulturstiftung Kaiserwerth) eingeladen.

Das zwei Meter hohe Denkmal wurde von der Künstlerin Anne Knödler aus Halle entworfen und geplant. Es besteht aus zwei Glastafeln, die ein Mosaik und eine abstrahierte Silhouette von Diakonissen integrieren. Grundlage für die Gestaltung der Silhouetten war ein Foto von Marcus-Andreas Mohr. Das Glas für das Mosaik wurde auf traditionelle Weise mundgeblasen und im Glasstudio Derix im Taunusstein geschnitten und zusammengefügt.

Das Diakoniewerk Halle wurde 1857 nach dem Vorbild der Diakonissenanstalt in Kaiserswerth gegründet. Die Einrichtung gab Frauen die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen und mit ihrer Fürsorgetätigkeit für das eigene Auskommen zu sorgen. Ergänzt durch einen geistlichen Vorsteher organisierte die Schwesternschaft ihr Arbeiten und Zusammenleben selbst. Durch die Bewegung der Diakonissenhäuser wurde die Entwicklung des Gesundheitswesens maßgeblich befördert. Zahlreiche Krankenhäuser in ganz Europa haben Ihren Ursprung darin.
Mit der gesellschaftlichen Emanzipation der Frauen und der Professionalisierung der Gesundheitsversorgung verlor die Diakonissenbewegung ab Mitte des 20. Jahrhunderts zusehends an Bedeutung. Die letzten Diakonissen in Halle beendeten Ihren aktiven Dienst Anfang der 2000er Jahre. In dieser Zeit fiel auch die Entscheidung, die ursprüngliche Tradition des Diakonissenwesens in Halle nicht zu transformieren und zu Ende gehen zu lassen. Heute leben noch acht Diakonissen. Sie haben ihr zu Hause im Diakoniewerk Halle, zum Teil in der stationären Altenpflege. Im Alltag sind sie nur noch selten zu sehen. Insgesamt waren in Halle etwa 600 Frauen als Diakonissen aktiv.

Anne Knödler studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle sowie an der Kunsthochschule Mimar Sinan in Istanbul. Seit 2014 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Neben Arbeiten mit Glas ist sie außerdem Mitglied der Gruppe „leavinghomefunktion“, welche multimedial arbeitet. Mit ihrem Entwurf zum Diakonissendenkmal überzeugte sie in einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb eine neunköpfige Jury.

 

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