Universitätsklinikum Halle wird Anteilseigner am Diakoniekrankenhaus Halle
04. Juni 2024
Leistungsspektren neu definieren, Doppelstrukturen abbauen und qualitätsorientierte Versorgungsangebote für Patientinnen und Patienten im Diakoniekrankenhaus weiterentwickeln - das ist das Ziel des Kooperationsvertrages zwischen dem Universitätsklinikum Halle (Saale) und dem Diakoniekrankenhaus Halle. Mit diesem beteiligt sich das Universitätsklinikum Halle (Saale) zum 1. Juli 2024 mit 25,1 Prozent am Diakoniekrankenhaus Halle. Die Kooperation beider Einrichtungen rückt die Behandlung und Betreuung von älteren Menschen mitten im Herzen von Halle in den Mittelpunkt und erfolgt in den Schwerpunktbereichen Endoprothetik, Geriatrie und Viszeralchirurgie mit Darmzentrum.
Zur Bekanntgabe der Beteiligung war auch die Gesundheitsmninisterin des Landes Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne, anwesend. Sie führte aus: „Diese Kooperation ermöglicht es, innovative Lösungen für die Versorgung unserer immer älter werdenden Gesellschaft zu entwickeln, stärkt den Standort Halle und fördert den Wissensaustausch zwischen den Fachbereichen. Wir brauchen solche Kooperationen und Konzentrationen von medizinischen Leistungen, um die Versorgung von Patient:innen auch künftig wohnortnah und qualitativ hochwertig sicherzustellen." Mit Blick auf die Krankenhausreform sagte die Ministerin: „Wir benötigen die Reform, aber die Bundesländer dringen alle gemeinsam gegenüber dem Bund auf Nachbesserungen. Die Planungshoheit muss bei den Ländern bleiben.“
„Durch die Zusammenarbeit beider Häuser und die damit verbundene Schwerpunktbildung verbessern wir im Sinne der qualitativ hochwertigen Patient:innenversorgung und im Sinne der von der Bundesregierung geplanten Krankenhausstrukturreform medizinische Leistungen und sichern diese Angebote nachhaltig in Halle ab“, erklärt Prof. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Klinikumvorstands des Universitätsklinikums Halle (Saale).
„Die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts und des klinisch-wissenschaftlichen Schwerpunkts Alternsmedizin in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen am Diakoniekrankenhaus Halle bietet hinsichtlich der Sicherstellung einer Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Etablierung von Standards in der Gerontologie eine große Chance für alle Beteiligten“, betont Prof. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Unvierstität Halle-Wittenberg..
Lutz Ausserfeld, Geschäftsführer Diakoniekrankenhaus Halle, ergänzt: „Durch die strategische Partnerschaft schaffen wir eine maßgeschneiderte medizinische Versorgung, die den speziellen Bedürfnissen der Altersgruppe ab 70+ mit multimorbiden Krankheitsbildern gerecht wird. Diese umfangreichen Versorgungstätigkeiten gelingen uns dank der interdisziplinären Zusammenarbeit in den verschiedenen Fachrichtungen über beide Häuser hinweg“.
Die Bündelung und Modifikation von medizinischen Versorgungsangeboten konzentriert sich auf Strukturen und Prozesse in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Geriatrie/Gerontopsychiatrie, Endoprothetik, Notaufnahme sowie Ambulante Medizin. Durch die Neugestaltung der medizinischen Angebote haben beide Häuser die Möglichkeit, ihren Patienten und Patientinnen ein umfassendes Leistungsspektrum vom universitären Maximalversorger für hochkomplexe Eingriffe bis zur fachspezifischen Versorgung anzubieten.
Der demografische Trend der alternden Gesellschaft zeigt sich in Sachsen-Anhalt besonders gravierend. Im Bundesländer-Vergleich betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt 47,9 Jahre im Jahr 2022. Damit beherbergt das Bundesland die älteste Gesellschaft in Deutschland. Die jüngste Bevölkerung unter den Bundesländern hatte 2022 Hamburg mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren.
Hintergrund:
Das Diakoniekrankenhaus Halle ist bereits seit 1996 Akademisches Lehrkrankenhaus der Universiät. Seit vielen Jahren existieren Kooperationen zu unterschiedlichen Themen. 2019 wurde das Diakoniekrankenhaus Teil des Zentrums für Altersmedizin im Südlichen Sachsen-Anhalt ZASSA, welches durch das Universitätsklinikum geleitet wird. Seit Anfang 2023 sind die Chefärzte der Bereiche Geriatrie und Allgemein- und Viszeralchirurgie sowohl in den Kliniken im Universitätsklinikum als auch im Diakoniekrankenhaus tätig.
Die neue strategische gesellschaftsrechtliche Partnerschaft ist eine logische Entwicklung basierend auf dem gemeinsamen Ziel, eine nachhaltige Gesundheitsversorgung für die Region zu leisten.